10.07.2017
Weltklasse Athleten treffen auf Weltklasse Helfer
Weltklasse Athleten treffen auf Weltklasse Helfer
Über 7.000 Freiwillige machen den DATEV Challenge Roth zum größten Ausdauersportevent der Welt
Ein langes Triathlonwochenende liegt hinter dem Landkreis Roth, schwül-warmes Wetter machte es für alle Beteiligten zu einer großen Herausforderung. Mit dünner Stimme tritt am Montagabend daher Rennleiter Felix Walchshöfer zusammen mit seiner Mutter Alice und seiner Schwester Kathrin auf die Bühne im Festzelt im Rother Triathlonpark. „Ihr habt wahnsinnig geschuftet, ihr seid die Besten!“ zeigt er sich vor den anwesenden hunderten Helfern tief beeindruckt. Der Montagabend gehört traditionell ihnen, den Helfern des DATEV Challenge Roth, ohne die das Rennen wohl nicht das wäre, was es ist.
Ein internationaler Sportjournalist aus Neuseeland, der nicht nur di Tour de France und viele andere große Sportevents begleitet hat, habe Felix Walchshöfer verraten, dass aus seiner Sicht der DATEV Challenge Roth die größte Ausdauersportveranstaltung der Welt sei und das nicht zuletzt wegen seiner über 7.000 Helfer. Das mache die Walchshöfers unheimlich stolz und dankbar für die große Treue und das immense Vertrauen der Freiwilligen zur und in die Veranstaltung.
Abendessen für tausende Helfer als Dankeschön für wahnsinnigen Einsatz.
Bild TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Felix Walchshöfer bedankte sich schließlich einzeln bei den einzelnen Einsatzorten der Helfer und hob dabei besonders die Hilfskräfte der Feuerwehren, des Bayerischen Roten Kreuzes vom Technischen Hilfswerk und der Polizei hervor. Stellvertretend für die Organisationen die entscheidend mit für die Sicherheit der Veranstaltung zeichnen, galt sein Dank André Seewald, dem Leiter der Rother Polizeiinspektion, der im kommenden Januar in den wohlverdienten Ruhestand gehe.
Einen besonderen Dank sprach Felix Walchshöfer auch den Schulen aus, die bei unterschiedlichsten Aktionen Schilder und Fahnen gestaltet hatten und der Rother Triathlonfamilie so ein persönliches und individuelles Gesicht verliehen haben. Nicht zuletzt zeigte sich Walchshöfer beeindruckt von den Anwohnern und Helfern an der neuen Laufstrecke in Büchenbach „Willkommen an Bord!“
Auch für Roths ersten Bürgermeister Ralph Edelhäußer war es einfach ein „geiles Wochenende“. Der Rathauschef verriet auch gleich, wo die weitest angereisten Helfer herkamen, aus dem Xinbei Distrikt der Stadt Changzhou in der Volksrepublik China. Schüler aus der Rother Partnerstadt befanden sich am Wochenende im Landkreis und unterstützten die Helfer in der Wechselzone zwei. Zusammen mit den unzähligen anderen Helfern sorgten sie für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung
Und auch für Ralf Reiter, als Vertreter des Titelsponsors DATEV ist klar, ohne die Helfer geht gar Nichts. Es gäbe für einen Sponsor viele Veranstaltungen, die man unterstützen könne, aber es gäbe eben nur ein Roth, bei dem sich ein ganzer Landkreis mit einer Veranstaltung identifiziere. Für das Engagement der Helfer habe die DATEV in diesem Jahr etwas zurückgeben und stiftete über 100 Radfunktionsshirts für die Tombola.
Die DATEV sagt danke und verlost über einhundert Radfunktionsshirts an die Helfer, im Bild: Moderator Andreas Groß und Ralf Reiter, DATEV (v.l.n.r.).
Bild TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Bevor Moderator Andreas Groß die Topsportler zum Interview auf die Bühne bat, waren es die Wettkampfleiter, die unter großem Applaus vor die große Zahl an Helfern traten. Sie seien es, die das ganze Jahr über auf den Renntag hin planen und teilweise extra zwei Wochen Urlaub nehmen. Mit auf die Bühne kommen auch die Leiter der Versorgungsstellen auf der Radstrecke in Eckersmühlen, Selingstadt, Greding, Eysölden und Solar. Sie haben sich in diesem Jahr etwas Besonderes überlegt, erklärt Jürgen Weiß von der Versorgungsstelle Eckersmühlen, mit einem Geschenk wollen sie sich einmal bei Alice, Kathrin und Felix Walchshöfer mit einem Geschenk bedanken. Ein Feuerfass kommt zum Vorschein, als Kathrin Walchshöfer das Papier öffnet, zu sehen ist das Challenge Logo, das Datum des Wettkampfs und die einzelnen Versorgungsstellen auf der Radstrecke. Zu Tränen gerührt bedankt sich Kathrin Walchshöfer und verspricht, dass das Fass einen ganz besonderen Platz bekommen werde und vielleicht brennt im kommenden Jahr darin eine Art Olympisches Feuer im Rother Zielstadion.
Im Ziel musste sie am Sonntag weinen, verrät die Viertplatzierte Yvonne van Vlerken den Helfern beim Helferfest am Montagabend, für das Rennen habe sie nicht Topform gehabt, aber in Roth nicht an den Start zu gehen, sei für sie nie in Frage gekommen. Im Landkreis Roth habe sie vor zehn Jahren ihre erste Langdistanz absolviert, hier fühle sie sich daheim. Besonders beeindruckend sei in diesem Jahr der Solarer Berg gewesen, von ganz unten bis ganz oben habe sie ihr Lieblingslied aus den Boxen gehört und ganz viele bekannte Gesichter gesehen, die sie angefeuert haben. Auch da kullerten bereits die Tränen. „Ein ganzes Rennen mit Tränen in den Augen ist verdammt lästig“, scherzt der Dutch Dynamo, wie einer ihrer Spitznamen lautet und bedankt sich bei den 7000 Helfern für die einzigartige Unterstützung. Bart Aernouts, der Sieger des Männerrennens tut es ihr gleich, denn all die Helfer würden einem viel Kraft im Rennen geben. Und auch für den Langdistanz-Rookie Maurice Clavel, der am Sonntag zum ersten Mal auf der Langdistanz gestartet war, hatten die Helfer unglaublich viel Motivation dabei, so dass die Laufstrecke zu einer Hängepartie von Stimmungsnest zu Stimmungsnest wurde. Am Ende reichte es für Platz drei.
Ähnlich ging es auch Daniela Ryf, die mit der Ansage, eine neue Weltbestzeit aufstellen zu wollen ins Rennen gegangen war. Doch die Vorbereitung lief nicht so, wie geplant und so musste sie am Sonntag mehr geben als sie eigentlich konnte. Ab Laufkilometer 15 habe es extrem geschmerzt und die spätere Siegerin wusste nicht, ob sie es überhaupt bis ins Ziel schaffe. Gepusht durch Helfer und Zuschauer habe sie sich dann von Station zu Station gehangelt und kam schließlich mit einer Endzeit von 08:40:03 ins Ziel.
Die Top-Platzierten bedanken sich bei den über 7.000 freiwilligen Helfern.
Bild TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Für Timo Bracht, den Sieger des DATEV Challenge Roth im Jahr 2014, stellte das Rennen am Sonntag den Endpunkt seiner Profikarriere dar – 100 Gründe habe es dafür gegeben, seinen Abschied in Roth zu geben und ein ganz wichtiger Punkt seien dabei die Helfer gewesen. Weltweit habe er viele Rennen gesehen mit vielen tollen Helfern, aber Roth, das sei einfach mit keinem anderen Rennen zu vergleichen.
Der Vorjahressieger Jan Frodeno war in diesem Jahr nicht an den Start gegangen und konnte bei einem Blick „hinter die Kulissen“ das große Räderwerk der Triathlontraumfabrik Roth etwas näher kennen lernen und zeigte sich tief beeindruckt von der Leistung der freiwilligen Helfer. Dafür wollte er etwas zurück geben und gab zusammen mit den anderen Topathleten über eine Stunde lang Autogramme und machte Selfies.
Bevor es bei der Tombola für die Helfer tolle Preise zu gewinnen gab, Hauptpreis war ein Scott-Mountainbike im Wert von 2.500 Euro, das Dietmar Gräbe, Helfer in der Wechselzone 2, gewann, kam zum Musiktitel „Born in the USA“ Fireman Rob, alias Robert Verhelst unter tosendem Applaus auf die Bühne. Als Feuerwehrmann bei den Aufräumarbeiten nach dem 11. September in New York eingesetzt hatte er mit großen psychische Stress zu kämpfen. Mit Triathlon hat er das Trauma überwunden und setzt sich heute mit einer Stiftung für todkranke Kinder ein. Dafür startet er weltweit bei Triathlonrennen und trägt dabei beim Marathon eine komplette Feuerwehrausrüstung. Am Sonntag hätte er es ohne die Helfer nicht an die Ziellinie geschafft, sie hätten ihn immer wieder motiviert und so könne er einen Tag nach dem Rennen viele kleine Geschichten erzählen, fasst dann aber alles in einem deutschen „Danke“ zusammen. Felix Walchshöfer berichtete vom Wettkampftag, als er einige hundert Meter mit Fireman Rob durch die Rother Innenstadt lief und Rob ihm sagte, dass er es wohl nicht bis zum Zielschluss an die Finishline schaffen werde. „Wenn du versprichst ins Ziel zu kommen, werden wir da sein!“ motivierte Felix Walchshöfer Robert Verhelst. Und so kam es, dass das ganze Zielstadion beim Einlauf mitfeierte. Bei Helferfest sagte Fireman Rob dazu „Wenn Ihr an Euch glaubt, ist alles möglich!“
Marathon am Tag danach, über eine Stunde lang geben die Topathleten Autogramm an die Helfer und posieren für Selfies.
Bild TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
