03.04.2018

Die Top-Starter beim DATEV Challenge Roth

Stellten bei einer Pressekonferenz in den Räumen der N-ERGIE in Nürnberg das diesjährige Top-Starterfeld und weitere News des DATEV Challenge Roth am 1. Juli vor: 

Heiko Linder (Leiter Konzernkommunikation der N-ERGIE)Top-Athlet Andreas Dreitz, Top-Athletin Daniela Sämmler, Felix Walchshöfer (Geschäftsführer TEAMCHALLENGE GmbH), Top-Athlet Sebastian Kienle, Claus Fesel (Leiter Marketing und Kommunikation von Titelsponsor DATEV), Top-Athletin Yvonne van Vlerken,  Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst (Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg e.V.)

Foto: Luise Köstler

 

Die Top-Starter beim DATEV Challenge Roth
Ein Hawaii-Sieger und ein starkes Verfolgerfeld

ROTH. Zum Jubiläum „35 Jahre Triathlon in Roth“ kann der DATEV Challenge Roth am 1. Juli mit einem ausgesprochen hochkarätigen Top-Starterfeld aufwarten. Es wird angeführt von keinem Geringeren als Sebastian Kienle, dem Ironman Hawaii-Gewinner von 2014 und zweifellos einem der besten Triathleten der Welt.

Zuletzt war Kienle, der in Mühlacker geborene Triathlon-Star, der sechs Tage nach dem DATEV Challenge Roth seinen 34. Geburtstag feiert, in den Jahren 2010 und 2011 in Roth am Start. Beide Male konnte er unter der Acht-Stunden-Marke (2010: 7:59:06; 2011: 7:57:06) finishen, dennoch reichte es beide Male „nur“ für den zweiten Platz: 2010 musste er sich dem Dänen Rasmus Henning geschlagen geben und ein Jahr später dem überragenden Andreas Raelert, der damals in neuer Weltbestzeit siegte. Nach einigen Jahren der Abstinenz kehrt Kienle, der zwischenzeitlich mehrfach den Ironman Frankfurt gewonnen hat, nach Roth zur „Mutter aller Langdistanz-Rennen“ (O-Ton) zurück. Was ihn antreibt, formuliert der Ausnahme-Athlet ganz klar: „Der Sieg in Roth fehlt mir bisher in meiner Karriere, und darum werde ich kämpfen“.

Mit Andreas Dreitz, Jan Raphael und dem Roth-Sieger von 2009 Michael Göhner kommt starke Konkurrenz aus dem deutschen Lager. Bislang noch keine Roth-Erfahrung hat der junge Oberfranke Andreas Dreitz, der als Teilnehmer aus der Metropolregion Nürnberg hier erstmals an den Start geht. Sein Sieg bei seinem ersten Langdistanz-Start beim Ironman Italy im September 2017 ließ aber aufhorchen. Vor allem als extrem starker Radfahrer hat sich der 29-jährige Lichtenfelser bereits einen Namen gemacht. „Daheim in Franken“ will Andi Dreitz, der sich in Franken und Südtirol auf den großen Tag vorbereitet, jetzt Roth rocken. Großen Klang hat in Triathlon-Kreisen auch der Name Jan Raphael. Zwei Ironman-Siege (Florida 2006, Sweden 2012) stehen in seiner Vita. 2016 und 2017 gewann der 38-jährige Niedersachse den Challenge Regensburg, 2016 zusätzlich das Challenge-Rennen in Almere. In Roth reichte es bei seinem bislang einzigen Start 2016 nur für den neunten Rang – dies soll sich nun ändern. Der 37-jährige Reutlinger Michael Göhner, der in Roth in einer Fabelzeit von 7:55:53 gewann, war zuletzt von Verletzungspech verfolgt und startet jetzt in Roth nach dreijähriger Pause wieder voll durch. „Gib niemals auf“ heißt sein Motto, und jetzt will er es in Roth noch einmal wissen.

Wie immer beim DATEV Challenge Roth, ist auch diesmal wieder eine ganze Riege erstklassiger ausländischer Athleten am Start. Zwei zweite Plätze in Roth hat der 29-jährige Brite Joe Skipper aufzuweisen. Sie stammen aus jüngster Vergangenheit. 2016 finishte er hinter Jan Frodeno in 7:56:23 Stunden. Auch wenn er ein Stück hinter „Frodo“ ins Ziel kam, konnte Skipper die Marathon-Strecke 26 Sekunden schneller bewältigen als der Weltmeister. 2017 brauchte er mit 8:03:00 Stunden bei widrigen Wetterbedingungen zwar ein bisschen länger, konnte aber mit seiner Leistung ein weiteres Mal überzeugen. Mit Blick auf seine Finisher-Zeiten kann man Skipper zutrauen, an einem guten Tag auch mit Sebastian Kienle mitzuhalten. Dies trifft – jedenfalls auf dem Rad – auch auf den Australier Cameron Wurf zu, einen ehemaligen Ruder-Olympiateilnehmer und Radprofi. Der hatte beim Ironman Hawaii 2017 für Furore gesorgt, als er Kienle auf dem Rad deutlich deklassierte und mit seinem Wahnsinns-Tempo den alten Radstreckenrekord von Norman Stadler um mehr als fünf Minuten unterbot. Ähnliche Szenen auch beim Ironman Wales 2017, wo Wurf, der spätere Sieger, als einziger Athlet auf dem Rad deutlich unter fünf Stunden blieb. Ein treuer und überaus erfolgreicher Challenge-Starter ist der Südafrikaner James Cunnama. Die stolze Bilanz seiner bisherigen Rennen in Roth: Sieg 2012 in 7:59:59 Stunden, Platz 2 2013, Fünfter 2014 und Sechster 2010. Sein Sieg bei der Erstaustragung des Ironman Hamburg 2017 und sein fünfter Rang in Hawaii im gleichen Jahr zeigen eindrucksvoll, dass der 34-Jährige ganz vorne mitspielt.

Das Pro-Feld der Männer komplettieren dieses Jahr zwei weitere Roth-Neulinge: Luke Bell und Jesse Thomas. Der Australier Bell, der von Paul Huddle, Ehe-mann von Roth-Ikone Paula Newby-Fraser, trainiert wird, gewann bislang zwei Langdistanz-Rennen (beide 2013) und acht Halbdistanzen. Auch kein Unbekannter ist der US-Amerikaner Jesse Thomas, der sechsmal in Folge den Wildflower Triathlon gewann, 2015 auch den Ironman Wales und 2016 den Ironman Lanzarote. In Roth müssen sich jedoch Bell und Thomas erst beweisen.

 

Starke Frauen am Start

Im Pro-Feld der Frauen gibt es zwei spektakuläre Neuzugänge: Kurz vor Ostern haben die aktuelle Hawaii-Zweite Lucy Charles (Großbritannien) und die Hawaii-Fünfte Kaisa Sali (Finnland) überraschend ihr Kommen zugesagt. Die erst 24-jährige Athletin Lucy Charles hatte beim Ironman Hawaii im Oktober für großes Aufsehen gesorgt und den Wettkampf über weite Strecken dominiert. Nachdem sie als erste Schwimmerin aus dem Wasser gekommen war, führte sie lange Zeit auch auf dem Rad und wurde erst am Ende der Radstrecke von der späteren Siegerin Daniela Ryf überholt. Die erst seit 2016 als Profi startende starke Schwimmerin konnte im Mai 2017 zudem den Ironman auf Lanzarote und im Juni die erstmals ausgetragene „Challenge World Championships“ in Samorin für sich entscheiden. Auch beim Ironman Frankfurt 2017, den sie als Zweitplatzierte finishte, war Lucy Charles schnellste Schwimmerin. Kaisa Sali gewann 2016 den Ironman South Africa und im November 2017 (nur einen Monat nach Hawaii) den Ironman Arizona. Auf Hawaii wurde die 36-Jährige 2017 bereits zum zweiten Mal Fünfte, nachdem sie beim Marathon mit ihrer starken Laufleistung noch viele ihrer Konkurrentinnen überholt hatte.

Ganz vorne zu nennen ist auch die dreifache Roth-Siegerin Yvonne van Vlerken.Sie hielt schon einmal (2008) die Weltbestzeit, doch dann kamen Chrissie Wellington und schließlich Daniela Ryf. Ihren für 2016 und dann auch für 2017 geplanten vierten Sieg in Roth musste van Vlerken der Weltmeisterin opfern und sich jeweils mit dem dritten Platz begnügen. Dieses Jahr hat „Vonsy“ mit ihrer bevorstehenden Hochzeit noch einen zweiten wichtigen Schwerpunkt in ihrer Saisonplanung. Ob das private Glück der „Fliegenden Holländerin“ besonders schnelle Flügel verleiht und sie diesmal mit ihrem vierten Roth-Sieg die legendäre Chrissie Wellington überholen kann?

Für ihre dritte Teilnahme am DATEV Challenge Roth hat sich auch die Darmstädterin Daniela Sämmler einiges vorgenommen. Bei ihren bisherigen zwei Starts in Roth (2014 Rang 10, 2015 Rang 5) konnte sie nach eigener Aussage ihre Leistung nicht komplett abrufen. Diesmal steckt sie ihr Ziel hoch und will nicht nur das Rennen unbedingt gewinnen, sondern auch gleich noch die deutsche Bestzeit von 8:47:26 Stunden (Sandra Wallenhorst, Ironman Klagenfurt 2008) unterbieten. Dass Daniela Sämmler zu den Besten gehört, beweist ihr erster Platz beim Ironman Mallorca 2015 und vor allem ihr überragender Sieg bei der Premiere des Ironman Hamburg 2017.

Auch die in Ashfield/Großbritannien geborene Laura Siddall ist wieder in Roth am Start. Als erste Britin überhaupt konnte Siddall 2018 den Ironman Neuseeland für sich entscheiden, gewann zuvor im Mai 2017 den Ironman Australia und konnte zwei Monate später beim DATEV Challenge Roth 2017 in neuer persönlicher Bestzeit von 8:51:38 Stunden Rang zwei erreichen. 2018 ist Siddall durchaus eine Sensation zuzutrauen.

Roth-Premiere haben die für die Vereinigten Staaten antretende Kanadierin Alicia Kaye und die Belgierin Sofie Goos. Während die starke Schwimmerin Kaye (beim Ironman Mexico 2017 erschwamm sie mit 41:49 Minuten die schnellste jemals in einem Langdistanz-Rennen erzielte Zeit) erst seit 2016 Langdistanz-Rennen bestreitet, geht Sofie Goos (Sieg Challenge Barcelona und Ironman Florida 2009, Sieg Challenge Venedig 2017) in ihre voraussichtlich letzte Saison als Profi-Starterin. Mit ihrer Teilnahme am DATEV Challenge Roth erfüllt sie sich zum Abschluss ihrer Karriere einen lang gehegten Herzenswunsch.

 

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