14.07.2013
Zwei „Neuen“ gelingt Überraschungssieg beim DATEV Challenge Roth
Dirk Bockel und Caroline Steffen verweisen Konkurrenz in die Schranken – Timo Bracht kämpft mit Problemen am Rad, kommt als Dritter ins Ziel und wird „Sieger der Herzen“
ROTH. Mit zwei absoluten Überraschungen kann der DATEV Challenge Roth 2013 aufwarten. Mit dem Wahl-Luxemburger Dirk Bockel und der Schweizerin Caroline Steffen gewinnen zwei Roth-Neulinge das Rennen. Bei besten Wettkampfbedingungen, Sonne, nicht zu heißen Temperaturen und wenig Wind gelang es den beiden, die Konkurrenz hinter sich zu lassen und die über 220.000 Zuschauer an der Strecke für sich zu begeistern.
Seine persönliche Bestzeit von 8:11 Stunden unterbieten und damit unter die Top drei kommen, das hatte sich Dirk Bockel am Donnerstag bei der Pressekonferenz des DATEV Challenge Roth 2013 vorgenommen. Dass das Rennen sein Rennen werden sollte, hatte er nicht zu hoffen gewagt. Bei 22,1 Grad Wassertemperatur stieg er am Morgen in den Main-Donau-Kanal. Dass der gute Schwimmer ihn nach den 3,8 Kilometern als einer der ersten wieder verlassen würde, war für viele schon vorher klar, lediglich Dylan McNeice und Stephen Bayliss waren einige Züge vorne weg. Zusammen mit Maik Petzold und „Oldstar“ Andreas Niedrig verließ Bockel die Schwimmstrecke nach 46:05 Minuten. Seine stärksten Konkurrenten, Timo Bracht und Vorjahressieger James Cunnama, waren dort bereits dreieinhalb Minuten hinter dem Wahl-Luxemburger.
Bei den folgenden 180 Kilometer auf dem Rad machte Dirk Bockel die Pace und fuhr allen davon. Bis zur Wechselzone zwei brachte er bereits rund sieben Minuten zwischen sich und Konstantin Bachor. Weitere vier Minuten dahinter kam James Cunnama auf die Laufstrecke. Bei Timo Bracht sorgte eine Reifenpanne für etliche Minuten Stillstand. Bis zum Ziel konnte er dann aber noch sechs Plätze gut machen und lief als dritter in das Rother Triathlon-Stadion ein. „Wenn es nicht Roth wäre, hätte ich aufgegeben. Aber ich habe es für meine Familie, für mein Team und für euch alle an der Strecke gemacht!“
Nach einem unglaublich schnellen Wechsel gelang es Dirk Bockel mit einem Bilderbuch-Laufstil und hohem Tempo, seinen Vorsprung zu halten. Während Timo Bracht hinten Plätze gut machte, wuchs bei Konstantin Bachor der Rückstand auf den Führenden. Bei Laufkilometer 20 war es dann soweit, James Cunnama überholt Bachor, der nach hinten durchgereicht wurde.
Somit stand das Podium des DATEV Challenge Roth 2013 fest, Dirk Bockel gewinnt unter der magischen Acht-Stunden-Marke mit 7:52:01 Stunden. Zwölf Minuten später kam James Cunnama über die Finish Line. Timo Bracht machte mit 8:08:18 das Trio komplett und konnte als erster Deutscher die Offizielle Deutsche Triathlon-Meisterschaft der DTU in der Langdistanz für sich entscheiden.
Bilder: TEAMCHALLENGE/Christoph Raithel
Bei den Frauen gibt eine würdige neue „Queen of Roth“: Caroline Steffen. Ihr Ziel, mit einem Überraschungssieg beim DATEV Challenge Roth ihr Debüt zu feiern, ging für Steffen klar auf. Als erste aus dem Wasser zu sein, verpasste die Schweizerin zwar knapp, verlor aber nur wenige Sekunden auf Katja Konschak, die nach 51:42 Minuten als erste Dame aus dem Wasser kam. Vorsprung auf die Konkurrenz konnte die Roth-Debütantin dann aber nicht herausfahren. Denn Yvonne van Vlerken aus den Niederlanden nutzte ihre Erfahrung und fuhr als erste in die Wechselzone zum Laufen ein. Doch was war mit Sonja Tajsich? Für sie lief es alles andere als nach Plan. Probleme auf dem Radkurs sorgten für ihren Ausstieg, bevor es auf die Marathon-Strecke ging. Für Julia Gajer lief es auf dem Rad anfangs nur durchwachsen, sie musste das Duo aus Down Under, Belinda Granger und Joanna Lawn, ziehen lassen. Am Ende der 180 Kilometer auf dem Rad gelang es ihr jedoch, als dritte nach Yvonne van Vlerken und Caroline Steffen auf die Marathon-Strecke zu gehen.
Bei der Wende in Schwanstetten war es dann soweit, Caroline Steffen ließ die Niederländerin van Vlerken hinter sich und brachte das Rennen nach gesamt 8:40:35 Stunden ins Ziel. 5:47 Minuten danach folgte Vlerken und nochmals knapp 5 Minuten später kam mit Julia Gajer die erste Deutsche ins Ziel.
