09.07.2017
Roth als Lebensgefühl
Roth als Lebensgefühl
Bei der Finishline Party werden die Agegrouper gefeiert wie die Erstplatzierten
Über 14 Stunden ist das Rennen bereits alt, jetzt schlägt im Zielstadion die Stunde der Agegrouper. Unaufhörlich kommen sie ins Ziel, Einzelstarter und ganze Staffeln. Gefeiert werden sie wie die Top-Athleten, die bereits vor sechs Stunden die Ziellinie überquert haben.
Wenn die Athleten auf die Finishline kommen, liegen 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und der abschließende Marathon und unzählige Stimmungsnester hinter ihnen. Die letzten 100 Meter stellen da nochmal alles auf den Kopf – das Stadion bebt! Beats und die Partystimmung der Moderatoren lassen die Finishline zu einem unvergesslichen Event werden.
Gemeinsam auf der Finishline, Starterinnen aus Neuseeland
Bild: TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Pünktlich um 22:00 Uhr geht der Bayerische Rundfunk mit seinem aktuellen Sportstudio live auf Sendung, mitten aus dem Zielstadion. Tausende grüne Knicklichter und ebenso viele Handylichter gehen in die Fernsehwelt hinaus.
Und immer wieder kommen Väter mit ihren Kindern über die Ziellinie und jeder Finisher bekommt seine Medaille um den Hals gehängt, nicht etwa einfach so, nein, die Top-Platzierten sind zurück an der Finishline und beglückwünschen die Agegrouper. Unter den Größen des Triathlons auch Vorjahressieger Jan Frodeno, der im vergangenen Jahr eine neue Weltbestzeit in Roth aufstellte und Chrissie Wellington, die Britin, die 2011 nach nur 08:18:13 über die Ziellinie kam und damit eine bislang nie wieder erreichte Benchmark setzte.
Triathlontraumfabrik Roth – jeder Finisher wird hier gefeiert wie die Sieger
Bild: TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Die Stimmung wird zusätzlich angeheizt durch die Cheerleader der DATEV, die mit Akrobatik für einen absoluten Hingucker sorgen. Schön langsam wird es ernst, der Zielschluss rückt näher und damit auch das große Feuerwerk, das den offiziellen Zielschluss markiert.
Zuvor aber treten Alice, Kathrin und Felix Walchshöfer unter donnerndem Applaus auf die Bühne in der Stadionmitte, sichtlich bewegt von einem unglaublich spannenden Renntag. Der größte Applaus gilt den 7.000 Helfern, die den Triathlonlandkreis Roth zu dem machen, wofür er weltweit bekannt ist. Ein Landkreis, der Triathlon atme und lebe, wie Felix Walchshöfer es ausdrückte. Roth sei dabei nicht einfach nur ein Landkreis, vielmehr sei der Landkreis Roth ein Lebensgefühl.
Mit den letzten Läufern, die vor dem offiziellen Zielschluss über die Finishline kommen, startet das Feuerwerk. Tausende von Sternleswerfern tauchen das Stadion in ein ganz besonderes Licht. Ein fulminanter Schlusspunkt für die Triathlontraumfabrik Roth.
Krönender Abschluss eines grandiosen Triathlontags, das Feuerwerk im Triathlonstadion
Bild: TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
Doch einer Fehlt noch: Wo ist Feuerwehrmann Robert „Rob“ Verhelst? Nach dem offiziellen Zielschluss läuft die Meldung ein, er ist noch unterwegs, langsam aber mit dem festen Willen ins Ziel zu kommen. Unterstützt von freiwilligen Helfern des Bayerischen Roten Kreuzes läuft Fireman Rob dem Ziel entgegen. Nach den Anschlägen des 11. Septembers war er in New York bei den Aufräumarbeiten eingesetzt, was enormen psychischen Stress bedeutete. Diese Belastung hat er durch den Triathlonsport überwunden und geht seither für seine Stiftung zu Gunsten schwerstkranker Kinder an den Start. Den Marathon legt er dabei in seiner Uniform zurück, mit Helm und Atemschutzausrüstung. Er ist der Grund, dass auch nach dem offiziellen Zielschluss keiner das Stadion verlässt. Als Fireman Rob dann auf die letzten Meter tritt brandet tosender Applaus auf, begleitet vom Jubel und seinen Feuerwehrkameraden der Rother Wehr überquert er die Finishline.
Endlich im Ziel – Fireman Rob überquert die Finishline
Bild: TEAMCHALLENGE, Christoph Raithel
