04.05.2017
Die Top-Starter beim DATEV Challenge Roth
Stellten bei einer Pressekonferenz in den Räumen der N-ERGIE in Nürnberg das diesjährige Top-Starterfeld und weitere News des DATEV Challenge Roth am 9. Juli vor: Josef Hasler, (Vorsitzender des Vorstands der N-ERGIE.), Nils Frommhold (Sieger DATEV Challenge Roth 2015), Felix Walchshöfer (Geschäftsführer TEAMCHALLENGE GmbH), Timo Bracht (Sieger DATEV Challenge Roth 2014) sowie Claus Fesel (Leiter Marketing und Kommunikation von Titelsponsor DATEV) – (von links nach rechts).
Foto: Luise Köstler
Die Top-Starter beim DATEV Challenge Roth
Spannung bei den Männern, scheinbar klare Favoritin bei den Frauen
ROTH. Beim DATEV Challenge Roth am 9. Juli scheint es diesmal bei den Männern auf ein besonders spannendes Rennen hinauszulaufen. Das internationale Top-Starterfeld der Herren weist gleich mehrere große Namen auf, die für einen Sieg beim Langstrecken-Klassiker infrage kommen.
Erneut mit großen Ambitionen und Siegchancen am Start ist Nils Frommhold, der Sieger des DATEV Challenge Roth 2015. Der 30-jährige Berliner konnte das Rennen vor zwei Jahren in der damals drittbesten Zeit der Rother Triathlon-Geschichte (7:51:28) für sich entscheiden, nachdem er bereits 2014 als Zweiter auf dem Siegertreppchen gestanden hatte. Beide Male war es zuvor zum Zweikampf mit Timo Bracht gekommen, den somit jeder der beiden Kontrahenten einmal für sich entscheiden konnte. 2016 schließlich landete Nils Frommhold in einem äußerst stark besetzten Wettkampf hinter Weltmeister Jan Frodeno und Joe Skipper auf dem dritten Platz und hat nun die Chance – erneut im Kampf mit Timo Bracht und Joe Skipper – , zum zweiten Mal das weltgrößte Langdistanz-Rennen zu gewinnen. Für großes Aufsehen sorgte Frommhold vor wenigen Wochen übrigens auch beim Ironman Südafrika. Dort jagte er bei einem heißen Duell auf der Marathonstrecke den US-Amerikaner Ben Hoffmann und kam dann schließlich als Zweiter noch unter der Acht-Stunden-Marke ins Ziel. Wird es in Roth erneut einen spannenden Zwei- oder gar Dreikampf für Nils Frommhold geben und kann er sich in der fränkischen Triathlon-Metropole ein Denkmal setzen?
Zu gönnen wäre ein Sieg freilich auch dem Deutschen Timo Bracht. Der Eberbacher ist dem Rother Traditionsrennen fast seit Anbeginn seiner beispiellosen
Karriere eng verbunden. Bei seinem siebten Start im Jahr 2014 konnte Bracht das Rennen (nach mehreren zweiten und dritten Plätzen) in einer Zeit von 7:56:00 Stunden endlich gewinnen und macht nun beim DATEV Challenge Roth - wo sonst - sein Abschiedsrennen von der Langdistanz. Eindrucksvoll die Vita des 41-Jährigen, der 1993 als einer der „Jungen Wilden“ (Bracht, Leder, Hellriegel) mit dem Triathlonsport begann und seit 1994 als Profi-Athlet startet. Nicht weniger als neun Siege bei Langdistanzrennen hat Bracht vorzuweisen, dazu unzählige Top 5-Platzierungen, Streckenrekorde und Meistertitel. Ein zehnter Sieg ist für den mental außerordentlich starken Ausnahme-Athleten (Lieblingsspruch „Jetzt oder nie“) das Wunschziel und würde sein Lebenswerk krönen.
Ein Sportler, dessen erfolgreiche Karriere erst am Anfang steht, ist der Engländer Joe Skipper. Der 28-jährige erzielte einen überraschenden zweiten Platz beim DATEV Challenge Roth im letzten Jahr mit einer Zeit von 7:56:23. Auch wenn er ein Stück hinter Sieger Jan Frodeno ins Ziel kam, konnte er die Marathon Strecke 26 Sekunden schneller bewältigen als der Weltmeister. Ohne Zweifel muss man Joe Skipper auf dem Schirm haben. Aus Neuseeland kommt der Mann, der sich möglicherweise als scharfer Konkurrent für Frommhold und Bracht erweisen wird: der in Südafrika geborene Terenzo Bozzone (32). Nicht weniger als 24 Halbdistanz-Titel hat der zusammen mit Jan Frodeno und Daniela Ryf für das Bahrain Elite Endurance Triathlon Team startende Athlet vorzuweisen. Auf der langen Distanz konnte er im Dezember 2016 seinen ersten Sieg beim Ironman Western Australia (Streckenrekord 07:51:26) einfahren. Darüber hinaus hat der Athlet mit den beiden Spitznamen „T“ und „Flying Kiwi“ schon mehrere zweite und dritte Plätze bei Ironman-Rennen und einen Vize-Weltmeistertitel (2013) bei den ITU Triathlon Long Distance World Championships in seiner Vita stehen und war Ironman 70.3-Weltmeister 2008: Ein Sportler, dessen erfolgreichste Karrierephase wohl gerade erst begonnen hat. Ebenfalls Neuseeländer ist der 31-jährige Dougal Allan. Der zweifache und auch aktuelle Sieger des Challenge Wanaka (2017 mit neuem Streckenrekord von 8:26:38) konnte erst vor wenigen Tagen bei der Langdistanz des Challenge Taiwan einen beachtlichen zweiten Rang mit einer Zeit von 8:11:23 Stunden einfahren. Allan ist kein reiner Triathlet, sondern Ausdauersportler mit vielfachen Talenten. Unter anderem stand er mehrfach auf dem Podium bei den aus unterschiedlichsten Disziplinen bestehenden „Adventure Racings“ in Brasilien, China, Australien, Kanada und Neuseeland, ist amtierender Ozeanien Multisport-Gewinner und nimmt jährlich an Wettkämpfen in über zehn verschiedenen Sportarten teil. Vom Triathlon-Kontinent Australien kommt der 38-jährige Brad Kahlefeldt. 2006 gewann er nicht weniger als zehn wichtige Kurzdistanz-Rennen, darunter eine Goldmedaille bei den Commonwealth Games in Melbourne. 2008 und 2012 startete er für Australien bei den Olympischen Spielen, 2014 wurde er Sieger bei der Erstaustragung des Challenge Bateman‘s Bay in seiner Heimat Australien und hat bereits viele Halbdistanzen gewonnen, darunter im Oktober 2016 den Ironman 70.3 Hefei (China).
Starke Deutsche am Start
Neben Nils Frommhold und Timo Bracht lassen drei weitere Namen aus Deutschland aufhorchen: Maurice Clavel, Christian Brader und Per Bittner. Der in Freiburg/Breisgau lebende 29-jährige Maurice Clavel startete seine Karriere 2007 auf der Olympischen Distanz und wechselte dann auf die Halbdistanz. 2014 gewann er die Allgäu-Classic, wurde zwei Mal Zweiter beim Ironman 70.3 in Barcelona und zuletzt 2016 beim (witterungsbedingt als Duathlon) ausgetragenen Challenge Heilbronn. Der nächte Karriereschritt folgt jetzt mit seinem ersten Start auf der Langdistanz beim DATEV Challenge Roth. Kein Unbekannter in Roth ist der Memminger Christian Brader. 2015 finishte der 37-Jährige beim „Best old Race“ als Zehnter und will in diesem Jahr noch weiter nach vorne. Neben mehreren Halbdistanz-Siegen in jüngerer Zeit hat der häufig in der Schweiz trainierende Profi-Triathlet auch mehrere zweite und dritte Plätze bei Langdistanz-Rennen der Ironman-Serie vorzuweisen. Last but not least startet auch der Leipziger Per Bittner ein weiteres Mal beim DATEV Challenge Roth. 2015 finishte er in persönlicher Bestzeit (8:04:29) als Vierter in Roth, 2016 wurde er immerhin Achter. Diesmal will Bittner wird er in die Top 5, hat aber noch ein weiteres Ziel: Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Yvonne van Vlerken will der häufig bei Challenge-Rennen startende Athlet diesmal in Roth einen „Pärchen-Rekord“ aufstellen.
Konkurrenz für Daniela Ryf in Sicht?
Zweifellos ist Weltmeisterin Daniela Ryf in diesem Jahr erneut klare Favoritin im Frauenfeld des DATEV Challenge Roth. An einem perfekten Wettkampftag dürfte der zweifachen und amtierenden Hawaii-Siegerin kaum eine andere gefährlich werden können. Die von ihr angepeilte neue Weltbestzeit von unter 8:18:13 Stunden (Chrissie Wellington, 2011) ist eine absolut klare Ansage. Dafür muss aber an diesem Tag wirklich alles passen. Sollte das am 9. Juli anders sein, steht eine ganze Riege von Top-Athletinnen schon parat, um ihr den Sieg streitig zu machen.
Ganz vorne zu nennen wäre da die dreifache Roth-Siegerin Yvonne van Vlerken. Auch sie hielt schon einmal (2008) die Weltbestzeit, doch dann kamen Chrissie Wellington und schließlich Daniela Ryf. Ihren für 2016 geplanten vierten Sieg in Roth musste van Vlerken der Weltmeisterin opfern und sich mit dem dritten Platz bescheiden. Dennoch ist die „Fliegende Holländerin“, die heute in Schwarzach in Vorarlberg lebt, nach wie vor eine der ganz Großen im internationalen Triathlon-Zirkus. Für die starke Radfahrerin sprechen unter anderem vier Siege beim Challenge Walchsee, zwei beim Challenge Wanaka und nicht weniger als sieben Ironman-Siege. Auch mit der Kanadierin Heather Wurtele wird zu rechnen sein. Nicht weniger als sechs Lang- und 18 Halbdistanz-Siege listet der Lebenslauf der 37-Jährigen bislang auf, ihre persönliche Bestzeit steht bei 09:16:02 Stunden. 2015 landete sie beim Challenge Dubai sensationell auf dem zweiten Platz – direkt hinter Daniela Ryf. Auch die „sechstschnellste Britin aller Zeiten“, die in Nottinghamshire geborene Laura Siddall (36) ist wieder in Roth am Start. Im Vorjahr konnte die in San Francisco und Neuseeland lebende Athletin mit ihrem Ergebnis beim DATEV Challenge Roth verblüffen: Sie finishte als Vierte, kam gut zwei Minuten hinter van Vlerken ins Ziel und verwies Anja Beranek eindrucksvoll auf den fünften Rang. Auch 2017 ist Siddall durchaus wieder eine Überraschung zuzutrauen.
www.challenge-roth.de
