15.02.2013

Star-Aufgebot bei DATEV Challenge Roth

ROTH. Timo Bracht muss kämpfen. Bei der 12. Auflage des Challenge Roth am 14. Juli, der erstmals unter seinem neuen Namen DATEV Challenge Roth über die Bühne geht, ist der Profi-Triathlet und Sportwissenschaftler aus dem Odenwald in der Favoritenrolle – und setzt alles auf Sieg. Im letzten Jahr hatte sich der aktuelle Hawaii-Sechste im bayerischen Roth überraschend dem Südafrikaner James Cunnama geschlagen geben müssen. Jetzt will der 37-Jährige Revanche üben und unbedingt den Platz ganz oben auf dem Treppchen erklimmen – ein Sieg beim DATEV Challenge Roth fehlt ihm bislang noch in seiner Vita. Der acht Jahre jüngere Cunnama aus Port Elizabeth, der in Roth seinen Titel zu verteidigen hat, wird es ihm nicht leicht machen. Mit seinem Sieg beim 11. Challenge Roth 2012 knapp unterhalb der magischen Acht-Stunden-Grenze (7:59:59 Stunden) konnte er einen zweiten Erfolg auf der Langdistanz feiern. Weitere Konkurrenz kommt aus dem Olympia-Lager: Dirk Bockel, der gebürtige Deutsche mit dem Luxemburger Pass, 2007 noch im Kader der olympischen Spiele von Peking, errang 2012 bei der dritten und letzten Auflage des Ironman Regensburg seinen ersten großen Erfolg auf der Langdistanz – in Roth könnte er jetzt noch eins draufsetzen. Ein ganz „frischgebackener“ Olympionike ist mit dem 35-jährigen Bautzener Maik Petzold ebenfalls am Start: Auf London folgt Roth für den Sportsoldaten, der mit der Langdistanz seine Triathlon-Karriere krönen will. Ganz vorne eingreifen könnte auch wieder der Neuseeländer Cameron Brown, im Vorjahr Vierter beim Challenge Roth – und natürlich der Wolfburger Konstantin Bachor, dem 2011 in Roth die Überraschung des Tages gelungen war: Mit über zehn Minuten Vorsprung vor den Favoriten war er vom Rad gestiegen und bis kurz nach der Hälfte des Marathons in Führung gelegen. Im Ziel hatte des damals „nur“ für Rang sechs gereicht – diesmal kann es ganz anders kommen. Ein weiterer Name im Top-Starterfeld der Herren, der aufhorchen lässt, ist Nils Frommhold. Der gebürtige Berliner konnte 2012 zu seiner eindrucksvollen Erfolgsliste einen ganz besonderen Triumph hinzufügen. Er holte gleich bei seinem Langstrecken-Debüt den Titel beim Ironman Arizona und schrammte dabei nur haarscharf an der Acht-Stunden-Grenze vorbei. Auch Markus Fachbach, Gewinner des Ironman Regensburg 2011 und Vierter des IM Südafrika im vorigen Jahr, darf sich Chancen auf einen Top Ten-Platz ausrechnen, ebenso wie Georg Potrebitsch und der Italiener Massimo Cigana – und Lothar Leder, der „König von Roth“, den es noch einmal an den Ort seiner größten Erfolge zieht. Seine Rother Fans werden ihm wieder den roten Teppich ausrollen.

 


Foto: Sascha Deforth

Hawaii-Siegerin Leanda Cave will Wellington nachfolgen –
Drei Top Five-Platzierte des Ironman Hawaii in Roth am Start
Keine Geringere als die aktuelle Hawaii-Siegerin Leanda Cave wird das Feld der Top-Frauen beim 12. Challenge Roth anführen. Damit wird der Rother Traditions-Wettkampf wieder einmal seinem Ruf gerecht, stets das beste Frauenfeld der Saison zu stellen. Zweifellos ist die 35-jährige Britin nach dem Abschied Chrissie Wellingtons aus dem internationalen Triathlonzirkus eine der besten Triathletinnen weltweit. In Roth zuletzt 2008 am Start und damals als Siebente im Ziel, findet sich die inzwischen vierfache Weltmeisterin diesmal beim Challenge Roth in einer Favoritenrolle wieder. Mit einer eindrucksvollen Riege weiterer Weltklasse-Athletinnen erhält die in Tucson/Arizona lebende Sportlerin allerdings mehr Konkurrenz, als ihr vermutlich lieb ist. Selbstverständlich tritt die Londonerin Rachel Joyce wieder an, um ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Zu ihren größten Erfolgen zählen neben dem offiziellen Weltmeistertitel der Internationalen Triathlon Union (Henderson/USA 2011) und ihrem Challenge-Sieg 2012 auch der Titelgewinn in Lanzarote, ein zweiter Platz in Südafrika und ein vierter auf Hawaii (jeweils 2011). Auch die Neuseeländerin Joanna Lawn kommt wieder nach Roth und hat das Zeug dazu, ganz vorne mit einzugreifen. Sie konnte seit 2003 den Ironman in Taupo in Neuseeland sieben Mal für sich entscheiden – mit nur einer Unterbrechung im Jahr 2009, als sie Zweite wurde. Zurück in Roth ist diesmal auch wieder die „fliegende Holländerin“ Yvonne Van Vlerken. Zweimal in Folge (2007 und 2008) gewann die 34-jährige, in Vorarlberg/Österreich lebende Profi-Triathletin beim Challenge Roth, stellte 2008 mit 8:45:48 Stunden sogar eine neue Weltbestzeit auf und schrieb damit Rother Triathlon-Geschichte. Vom Main an den Main-Donau-Kanal wechselt Caroline Steffen. Die Vorjahressiegerin des Ironman Frankfurt mit zwei Staatsbürgerschaften (Schweiz und Italien), zwei Wohnsitzen (Schweiz und Australien) und Startpass aus Dänemark wird es auch in sportlicher Hinsicht in Roth krachen lassen. Dass sie zur absoluten Weltelite zählt, hat sie vielfach bewiesen - zuletzt mit ihrem zweiten Platz beim Ironman Hawaii. Der Start Caroline Steffens beim Klassiker in Roth dürfte auch den deutschen Top-Frauen Julia Gajer und Sonja Tajsich Respekt einflößen – sicher ein weiterer Ansporn für die Ditzinger Apothekerin Gajer und die Regensburger Redakteurin Tajsich, die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeiten noch einmal neu auszuloten. Für die 31-jährige Julia Gajer käme ein Sieg beim Challenge Roth nach einem zweiten (2011) und einem dritten Platz (2012) jetzt zum richtigen Zeitpunkt - den Half Challenge Kraichgau hat sie im letzten Jahr bereits gewonnen. Für sich entscheiden konnte Sonja Tajsich nach ihrer Babypause im Jahr 2010 nicht nur den Ironman Regensburg, sondern war auch noch beim Im Südafrika siegreich. Jüngster Erfolg der 37-jährigen Powerfrau ist der vierte Rang beim Ironman Hawaii 2012. Auf zwei Rother Publikumslieblinge par excellence dürfen sich die Fans des „Best old Race“ ebenfalls freuen: Die zweifache Roth-Gewinnerin (2003 und 2004) Nicole Leder ist nach einigen Jahren der Abstinenz wieder dabei – und natürlich Belinda Granger. Von der im ganzen Landkreis überaus beliebten Australierin mit „Zweitwohnsitz Roth“ und Challenge-Gewinnerin 2005 werden sich ihre Fans diesmal endgültig verabschieden müssen: Es ist der letzte Start der 42-Jährigen in ihrer Wahlheimat.

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