11.07.2013
„Scheuklappen auf und durch“ als Erfolgsrezept
ROTH. Nicht zu viel nach links und rechts schauen und den persönlichen Rennplan umsetzen, so sieht das Rezept von Timo Bracht für den DATEV Challenge Roth am kommenden Sonntag aus. Wenn ihm das gelänge, „kommt etwas Großes raus“. Eine Ansage, die den Südafrikaner James Cunnama vom Jäger zum Gejagten des Rennens macht. Im letzten Jahr gewann er das Rennen und weiß, „verteidigen ist viel schwieriger“. Letztes Jahr war es der perfekte Tag und sein absoluter Höhepunkt. Jetzt fühlt er sich noch fitter und stärker. Ein Sieg in Roth fehlt in Timo Brachts Statistik noch, doch für ihn steht beim Wettkampf in Roth die Stimmung an der Strecke im Vordergrund. Der Sieg kommt dann an zweiter Stelle. Das Feld wird er aber dennoch nicht kampflos anderen überlassen, „ich bin ganz gut unterwegs!“
Wollen auf das Podium, die Protagonisten des DATEV Challenge Roth am 14. Juli 2013, Sonja Tajsich, Timo Bracht, James Cunnama und Julia Gajer (v.l.n.r.)
Auch im Damenfeld des DATEV Challenge Roth wird es knapp werden an der Spitze. Julia Gajer wurde bereits Zweite und Dritte in Roth – Kommt nun Platz Nummer eins? Wenn es nach ihr geht natürlich Ja, sie fühlt sich gut vorbereitet. Zwar wurde das Feld für sie von Jahr zur Jahr härter, doch daraus zieht sie ihre Motivation. Sie will sich messen mit Sonja Tajsich und Yvonne van Vlerken. Die beiden Konkurrentinnen beim Rennen am Sonntag wollen es ihr dabei aber nicht so leicht machen. „Mein Herz ist ganz in Roth“, gesteht Yvonne van Vlerken. „Es wird schwer am Sonntag“ doch die Holländerin kann mit einem Trumpf aufwarten, sie hat das Rother Langdistanzrennen bereits für sich entscheiden können. Ob es am Ende reicht, um auch vor Sonja Tajsich zu liegen? Die Letztjahres-,Zweite hat sich ganz auf das Rennen am Sonntag fokussiert. Beim Schwimmen will sie den Abstand zur Spitze gering halten und dann auf dem Rad Vollgas geben. Beim Marathon läuft sie vorne weg, so ihr Plan, wie bei jedem Rennen.
Wer letztendlich das Rennen macht, darauf wollte sich Rennleiter Felix Walchshöfer bei der Pressekonferenz drei Tage vor dem Rennen nicht festlegen. „Bei diesem extrem guten Feld wird es verdammt spannend!“ Dabei habe es sich Timo Brachts unheimlich verdient, doch James Cunnama es ihm durchaus schwer machen.
Dass der DATEV Challenge Roth in diesem Jahr die Offizielle Deutsche Triathlon-Meisterschaft der DTU in der Langdistanz ausrichtet, könne durchaus als Kompliment und Auszeichnung für den wohl besten Landkreis für Ausdauersport verstanden werden. Gemeinsam kämpfe man auch in Sachen Antidoping Seite an Seite, wie Matthias Zöll, Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union (DTU) bekräftigte. Die Kontrollen vor dem Rennen seien weltmeisterlich und dass nach dem Wettkampf nicht nur bei den Spitzenathleten, sondern auch bei den Agegroupern für einen sauberen Sport gesorgt werde, zeuge vom hohen Anspruch der Veranstalter.
Ziehen an einem Strang in Sachen „sauberer Sport“: Felix Walchshöfer, Rennleiter des DATEV Challenge Roth, Matthias Zöll, Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union (DTU) im Gespräch mit Moderator Tobias Ködel über die Offizielle Deutsche Triathlon-Meisterschaft der DTU in der Langdistanz.
Eine große Abschiedsparty für Belinda Granger? Ja, das wird es nach zehn Jahren Roth wohl werden. In jedem Dorf an der Strecke will die Australierin nicht anhalten. Aber mit einem breiten Lachen wird sie sich auf die Strecke begeben. Der Publikumsliebling ist im ganzen Landkreis bestens bekannt und wird bis zum letzten Schritt von den Triathlonfans am Rand der Strecke getragen. Seit dem die Strecke auf den letzten zwei Kilometern direkt durch die Rother Innenstadt führt ist es ohnehin unmöglich zu lachen! Roth ist und bleib ihr Lieblingsrennen.
Als „Legende des Triathlons“ wurde einer angekündigt, der schon öfter als Starter in die Pressekonferenz gekommen war. Jetzt ist Chris „Macca“ McCormac Botschafter der Challenge Family und wirklich stolz darauf, wieder in Roth zu sein. Als er als erstes Mal als Zuschauer in Roth war, wurde der Weltrekord gebrochen, nicht weniger erwarte er für das Rennen am Sonntag. Er selbst habe seine wichtigsten Rennen beim Challenge gemacht, ihm gefällt die Organisation und die unvergleichliche Stimmung. Als sich die Challenge Family auf Expansionskurs begab wollte er mit dabei sein und die Rennen rund um den Erdkreis unterstützen.
Sie sind da, die Legenden des Triathlonsports, die jungen Wilden und die alten Hasen und alle sind begeistert von den Zuschauern, der Strecke und dem Triathlonfieber, das den Landkreis Roth auf den Kopf stellt.
Belinda Granger über die Laufstrecke durch die Rother Altstadt: „Auf den beiden letzten Kilometern der Laufstrecke muss man einfach die ganze Zeit Lachen!“
Sonja Tajsich zu ihrer Marschroute für das Rennen: „Den Rückstand beim Schwimmen klein halten, beim Radfahren Vollgas geben und dann beim Laufen vorne sein.“
Julia Gajer, zum dritten Mal in Roth: „Ein bisschen fühle ich mich immer noch als Küken, aber das spornt mich an!“
Timo Bracht über den Triathlon-Landkreis Roth: „Roth hat unglaublich viel für den Triathlonsport in Deutschland gemacht.“
James Cunnama zur Situation nach seinem Sieg in letztem Jahr: „2012 war alles perfeckt, ich war der Jäger und habe gewonnen, jetzt bin ich der Gejagte und muss verteidigen, das ist viel schwieriger, aber ich bin noch fitter und stärker!“
Chris „Macca“ McCormack, Botschafter der Challenge Family: „Es ist eine Ehre hier zu sein!“
